Markt
Markt der Originalmedikamente vs. Markt der Nachahmermedikamente
Der Medikamentenmarkt ist in zwei grosse Bereichen aufgeteilt – in den Markt der Originalmedikamente und den Markt der Nachahmermedikamente (Generika und Biosimiliars).
Der Medikamentenmarkt ist in zwei grosse Bereichen aufgeteilt – in den Markt der Originalmedikamente und den Markt der Nachahmermedikamente (Generika und Biosimiliars).
Nach Ablauf des Lebenszyklus der hochinnovativen Originalmedikamente kommen die, von den Behörden zugelassenen, laufend überwachten und als austauschbar bestätigten Nachahmermedikamente zum Einsatz. In diesem dynamischen Markt hängt der Anteil der Generika bzw. Biosimilars direkt von der Anzahl der Originalmedikamente ab.
Je grösser deren Anteil ist, desto grösser sind auch die Einsparungen auf dem Markt. Der Generika- bzw. Biosimilarsanteil im stark regulierten Schweizer Markt wächst zwar, ist aber im internationalen Vergleich noch sehr bescheiden. Eine Annäherung an das europäische Niveau ist für eine stabile Medikamentengrundversorgung sehr wichtig.
Dem effektiven Markteintritt eines Generikums gehen mehrere Jahre der Forschung und Entwicklung, Tests, behördlicher Genehmigung und Marktpräsenz eines Originalpräparats voraus.
*Umsätze (Mio. CHF) nach Publikumspreis (für den Spitalzahlumsatz wird der Umsatz zu Fabrikabgabepreisen + die Mehrwertsteuer ermittelt), alle Medikamente der Spezialitätenliste, sprich die Medikamentenkosten zu lasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung. (Quelle: IQVIA©; bwa Consulting)
Mit steigender Tendenz leisten Biosimilars Jahr für Jahr wichtige Sparbeiträge, welche darauf spezialisierte Marktforschungsunternehmen in ihren jährlichen Erhebungen messen und auf die nach wie vor zu hohen nicht realisierten Sparpotenziale verweisen.
Da der Anteil an Biosimilars am gesamten Schweizer Medikamentenmarkt noch ausbaufähig ist, besteht noch ein grosses Potential für weitere Einsparungen. Leider ist es nach wie vor so, dass es für die Leistungserbringer noch viele fehlgeleitete Anreize gibt, die sie dazu bewegen, teurere Arzneimittel zu verschreiben resp. abzugeben.
Das eidgenössische Departement des Innern mit dem Bundesamt für Gesundheit haben sich zwar vorgenommen, die Gesetze und Verordnungen dahingehend anzupassen. Leider ist es noch ein weiter Weg, bis wirklich alle Fehlanreize eliminiert sind.
Intergenerika veröffentlicht den jährlichen Effizienzbeitrag mit Biosimilars, welcher von spezialisierten Unternehmen erhoben wird.
Vor dem Hintergrund einer angeblichen Kostenexplosion im Gesundheitswesen werden auch die Biosimilars-Preise im internationalen Vergleich seit Jahren angeprangert. In Tat und Wahrheit gibt es diese Kostenexplosion nicht. Fakt ist: Die Gesamtausgaben unterliegen einem natürlichen Wachstum.
Das Wachstum der Gesundheitskosten in der Schweiz, welche von der Grundversicherung übernommen werden, beträgt seit 2005 im Schnitt ca. 3.9%. Schaut man sich die jährliche Entwicklung des Kostenwachstums an, beobachtet man einen signifikanten Trend zu tieferen Wachstumsraten.
Klammert man die aufgrund der COVID-Pandemie entstandenen ausserordentlichen Kosten (2020 – 2022 BAG COVID-Schlussbericht) aus, so wird dieser Abfall des Ausgabenwachstums noch deutlicher.
Wenn keine weiteren ausserordentlichen Vorkommnisse wie eine COVID-Pandemie in den Jahren 2020 bis 2022 eintritt, darf man davon ausgehen, dass das Kostenwachstum in den kommenden Jahren weiter abnehmen wird.
Es gibt zwei Hauptursachen für ein stetiges Kostenwachstum im Gesundheitswesen. Erstens wird unsere Bevölkerung immer älter und zweitens kosten die Innovationen, die zur höheren Lebenserwartung führen, immer mehr. Ein nicht zu vernachlässigbarer Kostentreiber ist das seit Jahren stattfindende Bevölkerungswachstum.
Im direkten Zusammenhang mit einer angeblichen «Kostenexplosion» ist auch von einer «Krankenkassen-Prämienexplosion» die Rede. Hauptgrund für den Prämienschock sind nicht die moderat steigenden Kosten, sondern ein regelmässiger politischer Eingriff in die Reserven der Krankenkassen.
In den vergangenen Jahren zwang das Eidgenössiche Departement des Innern (EDI) bzw. das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Krankenkassen mehrmals, ihre Reserven abzubauen, wodurch vielen von ihnen das notwendige Polster abhanden gekommen ist, um aktuelle Kostenschwankungen abzufedern. Alle diese Interventionen haben zu einem überproportionalen Prämienwachstum geführt.
Tatsächlich ist der Anstieg der Prämien massgeblich auf die Folgen des Kostenanstiegs im Zuge der COVID-Pandemie zurückzuführen. So mussten im Jahr 2022 die Krankenkassen Mittel für nicht budgetierte Aufwendungen von mehr als CHF 1.4 Mia. aus den vom Bundesrat vorgeschriebenen Finanzreserven beziehen. Um die dadurch entstandene Lücke zu füllen, kamen die Krankenkassen nicht an einer Prämienerhöhung vorbei.
Während eine Senkung der Gesundheitskosten schon allein aufgrund der demographischen Entwicklung nicht möglich ist, sollte das Ziel «Kostendämpfung» lauten.
Zu der Kostendämpfung sollten auch die Krankenkassen einen Beitrag leisten angesichts der Tatsache, dass die Verwaltungskosten der Krankenkassen höher sind als die Generika-Ausgaben im Markt Schweiz.
Geschäftsführer Intergenerika
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