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Methodisch fragwürdig: santésuisse und Interpharma führen mit Auslandspreisvergleich Öffentlichkeit einmal mehr in die Irre

Auch dieses Jahr verfälscht der von santésuisse und Interpharma präsentierte Auslandpreisvergleich bei Medikamenten die Realität und schadet der positiven Akzeptanz von Generika und Biosimilars als zentrale Pfeiler der Medikamentengrundversorgung in der Schweizer Bevölkerung. Zudem verschweigt der Auslandpreisvergleich die signifikanten und wachsenden Sparbeiträge dieser preisgünstigen Qualitätsarzneimittel.

Der am 31. Mai 2024 von santésuisse und Interpharma präsentierte Auslandpreisvergleich bei
Medikamenten macht eine Gegendarstellung und kritische Analyse vor allem des methodischen
Vorgehens zwingend erforderlich:

  • Korrekterweise werden bei der Publikation der neuesten Daten für die Originalmedikamente
    einige Kommentare zur Methodik gemacht. Diese Angaben sucht man für die Analyse der
    Generika und Biosimilars-Preise vergeblich.
  • Von santésuisse und Interpharma werden die Resultate für Originalmedikamente und Generika/Biosimilars in den gleichen Kontext gesetzt und verglichen. Es wird jedoch verschwiegen, dass die Methodik für beide Medikamentengruppen nicht dieselbe ist.
  • Für Generika und Biosimilars erstreckt sich die Analyse nicht über die ca. 330 Wirkstoffe der in der SL aufgeführten Medikamente, sondern nur auf eine Stichprobe von ca. 120 Wirkstoffen. Wie diese Stichprobe zusammengesetzt wird, wird nicht offengelegt.
  • Jeder einigermassen seriösen statistischen Analyse ist eine Angabe über den statistischen Fehler beigelegt. Dies wird in diesem Fall nicht gemacht.
  • Total verschwiegen wird, dass es sich beim publizierten Wert um einen umsatzbereinigten gewichteten Mittelwert handelt. Man darf somit daraus schliessen, dass es sich nicht um einen reinen Preisvergleich handelt. 

Eklatante santésuisse Forderung unterhöhlt Medikamentenversorgung

„Es ist schon unverfroren, wenn Verena Nold, Direktorin von santésuisse, fordert, die Preise der Generika und Biosimilars auf das Auslandniveau zu senken“, kritisiert Intergenerika Geschäftsführer Dr. Lucas Schalch die bei der Präsentation des Auslandpreisvergleichs gemachten Äusserungen. „Es ist heute bereits eine Tatsache, dass in der Schweiz aufgrund ihrer Grösse und Komplexität, viele Arzneimittel nicht angeboten und immer mehr vom Markt genommen werden. Dies ist umso mehr bei sehr kritischen Indikationen – Antibiotika – und Kindermedikamenten ein immer grösseres Problem. In solchen Situationen bleibt nur der Wechsel auf teurere Alternativen, was wiederum zu Lasten der Gesundheitskosten geht. Die Leidtragenden sind am Schluss die Patientinnen und Patienten.“ Eine erhebliche finanzielle Benachteiligung werden Patienten im Übrigen auch durch die Einführung eines neuen Margenmodells per 1. Juli 2024 erfahren, wenn die Ausgaben für die günstigen Medikamente mit einem Fabrikabgabepreis von weniger als 15 Schweizer Franken oder einem Publikumspreis von weniger 30 Schweizer Franken um ca. 200 Millionen Schweizer Franken erhöht werden.

Auslandpreisvergleich unterschlägt Einsparungen von Generika und Biosimilars

In der Pressemitteilung von santésuisse und Interpharma wird verschwiegen, dass am 1. Januar 2024 neue Preisfestsetzungsvorgaben für Generika und Biosimilars in Kraft gesetzt wurden, dank derer zu den eh schon jährlichen und wachsenden Sparbeiträgen von Generika und Biosimilars weitere Einsparungen von ca. 250 Millionen Schweizer Franken erzielt werden. „Intergenerika war, wie auch im Fall dieser neuen Preisfestsetzungskriterien, immer bereit, einen massgeblichen Beitrag zur Kostendämpfung im Schweizer Gesundheitswesen zu leisten“ bestätigt Lucas Schalch. „Wir sind auch nach wie vor offen für konstruktive Gespräche und die Ausarbeitung von tragbaren Kompromissen, distanzieren uns jedoch vehement von unrealistischen Forderungen, die mittelfristig die Versorgung und somit die Qualität des Gesundheitswesens für die Schweizer Bevölkerung aufs Spiel setzt.“

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