Vermeintliches Paradox: Steigende Gesundheitsausgaben bei sinkenden Medikamentenpreisen.
Wie kann es sein, fragt die Handelszeitung in einem Bericht vom 24.11. dass im Gesundheitswesen Medikamente und gewisse Dienstleistungen billiger werden und die Kosten dennoch «explodieren», was wiederum zu steigenden Krankenkassenprämien führt.
Es lohnt sich hier eine differenzierte Betrachtung zwischen absoluten und relativen Medikamentenausgaben (siehe Grafik).
Bei den absoluten Ausgaben zeigt das BAG ihrem Narrativ folgend gerne den Zeitraum von 2004 bis 2022. Der Grund ist ganz einfach, seit 2014 steigen die Medikamentenausgaben, absolut gesehen wieder stärker.
Ein völlig anderes Bild ergibt sich bei der Darstellung der relativen Medikamentenausgaben: Spannend zu sehen ist der negative Trend. Das heisst, die Preiskontrollmassnahmen des BAGs haben gegriffen, wobei der Effekt der regelmässigen Preisüberprüfungen logischerweise über die Zeit hinweg abgenommen hat.
Mit den per 1. Januar in Kraft tretenden neuen Preissenkungsmassnahmen, darf man davon ausgehen, dass die Ausgaben für Medikamente wieder eher abnehmen werden. Das Problem: Es sind einzig die Generika und Biosimilars, die dafür einen Beitrag leisten.